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Die Doku ITGABER zeigt ausführliche Gespräche mit einer beeindruckenden Persönlichkeit: dem 89-jährigen israelischen Philosophen Yeshayahou Leibowitz (1903-94). Teil 1: Über Wissenschaft und Werte (85 min). Teil 2: Über Staat und Gesetz (85 min). Der Neurophysiologe und Philosoph Yeshayahou Leibowitz (1903-94) war Zionist und ein tief religiöser Mann. Er trat für die Trennung von Religion und Staat in Israel ein, war vehementer Gegner der Besatzung von Westjordanland und Gazastreifen und rief zur Militärdienstverweigerung in den besetzen Gebieten auf. Er warnte vor der Abkehr Israels von der Demokratie und der möglichen Hinwendung zum Faschismus. Den Israel-Preis, die höchste zivile Auszeichnung des Landes, der ihm verliehen werden sollte, lehnte er nach einem Skandal in der Knesset ab. Und die Regierung beschloss den Feierlichkeiten fern zu bleiben. Leibowitz meldete sich in der Öffentlichkeit oft zu Wort. Wehrpflichtige suchten den Austausch mit ihm ebenso wie Drogenabhängige und Philosophen. Anfang 1992 traf sich der 28-Jährige Regisseur Eyal Sivan zu ausführlichen Gesprächen mit dem 89-Jährigen Gelehrten. Bei den Treffen der beiden betrachtet Leibowitz Sivans filmische Bearbeitungen der vorherigen Zusammenkünfte – entweder um einen Faden wieder aufzunehmen oder um am Schneidetisch getroffene fehlleitende Interpretationen zu korrigieren. Im Kino sieht Leibowitz am liebsten Meryl Streep, Sivan mag Sophia Loren. Warum Menschen sich sein Gesicht für mehrere Stunden ansehen sollten, vermag der Philosoph nicht zu verstehen. Zum Glück hat er sich dennoch auf das Experiment eingelassen.